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Wir brauchen neue third places

Aktualisiert: 19. Juli



In der Soziologie steht thirdplace oder "great good place" für einen Ort der Gemeinschaft, der neben Familie und Beruf genutzt werden will und Ausgleich schafft. Im urbanen Kontext kann das ein Park, die (Dach-)Terrasse oder auch der Quartiersplatz sein.

 

Im Trubel der gefüllten Städte sind wir heute vermehrt auf der Suche nach Geheimplätzen, Ruheorten und neuen third places. Dynamik und 24/7-Belebung – befürwortete Qualitäten urbanen Lebens – stehen zum Teil anderen Bedürfnissen entgegen. Das betrifft insbesondere auch die GenZ. Die junge Zielgruppe wohnt potenziell in kleineren privaten Wohnräumen, teilt sich Zimmer in ihren WGs und hat oft mehr Freizeit, die an anderen Orten verbracht werden möchte als Zuhause oder bei der Arbeit.

 

🔸 Das zeigt auch unsere diesjährige Wohnstudie. Eine unserer 5 Fragen war: Welche Bedingungen machen einen Wohnort für Sie in der Stadt attraktiv? Deutschlandweit sind Grünanlagen (45,8 %) und Rückzugsorte (37,8 %) vergleichsweise wichtig. Interessant ist, dass der Bedarf nach zusätzlichen Ruheorten mit dem Alter sogar abnimmt. Die junge Zielgruppe (18-29 J.) schreibt dem Ruheort mit 49,0 % deutlich mehr Gewicht zu, als der 24h-Belebung (3,9 %). Die Altersgruppen 30-39 J.(35,1 %), 40-49 J. (39,0 %), 50-64 J. (37,7 %) und 65+ J. (33,7 %) bewerten Rückzugsorte als weniger wichtig.

 

🔸Nach unserer Vision, neue Stücke Stadt zu entwickeln, die alle Besuchenden und Bewohnenden mitsamt ihren vielfältigen Bedürfnissen willkommen heißen, ist es in unserer Verantwortung auch öffentliche Orte mit Aufenthaltsqualität mitzudenken. Insgesamt tragen sie wesentlich zur Schaffung lebenswerter und nachhaltiger Lebensräume bei und sind die Herzstücke unserer Städte: Raum für Begegnung, informelle soziale Interaktionen, die das Gemeinschaftsgefühl und den sozialen Zusammenhalt stärken, aber auch Möglichkeiten zur Erholung, Entspannung und Freizeitgestaltung.

 


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